Die digitale Transformation ist in vollem Gange, und auch die Solarbranche nutzt ihre Chancen, um sich für die Zukunft aufzustellen. Die Krannich Solar GmbH & Co. KG, einer der führenden Anbieter von Photovoltaik-Komponenten und -Lösungen im B2B-Bereich, hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: den Wechsel von Shopware 5 auf die moderne Plattform Shopware 6. Der bestehende Shop hat über viele Jahre hinweg solide Dienste geleistet, stößt jedoch an seine Grenzen, wenn es um die Anforderungen einer zunehmend digitalisierten und personalisierten B2B-Welt geht. Mit dem neuen System sollen nicht nur die Basis für weiteres Wachstum geschaffen, sondern auch Prozesse durch eine nahtlose Anbindung des hauseigenen ERP-Systems optimiert werden.
Ein solches Vorhaben erfordert nicht nur klare Ziele, sondern auch den richtigen Partner, der diese Vision mit umsetzt. Bei Krannich fiel die Wahl auf elio, einen erfahrenen Dienstleister, der sich durch Expertise und einen partnerschaftlichen Ansatz auszeichnet.
Magnus Lehrieder, Head of E-Commerce bei Krannich, gibt Alicia Weigel, Online Marketing Manager bei elio, in diesem Interview spannende Einblicke in die drei ersten Phasen des Projektes. Dabei beleuchtet er, warum die Migration nötig wurde, welche Herausforderungen auf dem Weg zu einem hochgradig individualisierten B2B-Shop zu meistern sind und welche entscheidende Rolle eine moderne iPaaS-Lösung spielt.
Alicia: Welche Herausforderungen siehst du aktuell im Markt?
Magnus: Der Preisdruck auf dem Markt ist enorm. Dem wirken wir entgegen, indem wir unsere Prozesse verschlanken und vereinfachen. Einerseits tun wir das natürlich, um die Effizienz zu steigern, andererseits haben wir immer den Kunden im Fokus. Für ihn ist es am Ende immer besser, wenn wir alles schlanker und transparenter darstellen können. Ein gutes Beispiel dafür ist der Self-Service-Bereich. Auch im B2B-Bereich wird so etwas immer mehr nachgefragt, eine Art Shopping-Feeling wie bei Amazon. Da wollen wir mit unserem B2B-Shop hin - auch wenn das natürlich mit ganz anderen Herausforderungen verbunden ist. Wir haben zum Beispiel eine ganze Reihe von Funktionalitäten in unseren Shop integriert, die man im B2C einfach nicht braucht.
Alicia: Apropos B2B-Shop. Ihr bei Krannich habt ja schon seit einigen Jahren einen Shop am Start.
Magnus: Ja, das war eigentlich schon sehr früh der Fall. Das war sogar noch vor meiner Zeit bei Krannich, obwohl ich schon über neuneinhalb Jahre im Unternehmen bin. Das muss so 2011 oder 2012 gewesen sein. Wir waren meines Wissens auch die ersten in der Branche in Europa, die einen eigenen Shop hatten. Der Shop war auch sehr lange in Betrieb.
Alicia: Wie wurde der Shop damals konzipiert, als reines Inhouse-Projekt oder mit Dienstleister?
Magnus: Mit einem Dienstleister. Im B2B-Umfeld kommt man sehr schnell an den Punkt, wo man das nicht mehr alleine bewältigen kann. Da braucht man eben für das Shopsystem, für das man sich entschieden hat, entsprechendes Fachpersonal. Inhouse kann das niemand stemmen. Besonders jetzt, wo wir eine neue Shop-Generation ausrollen wollen, ist das relevant. Für solche Projekte braucht man für den Projektzeitraum enorme Kapazitäten. Deshalb ist es mir wichtig, mit einem externen Partner wie elio zusammenzuarbeiten.
Alicia: 2011 beziehungsweise 2012 ist euer erster, selbst entwickelte Shop online gegangen. Welche großen Meilensteine habt ihr seitdem erreicht?
Magnus: Der größte Meilenstein war der Wechsel eben jenes Shopsystems. Wir sind von einem On-Prem-System auf ein klassisches B2B-System, Shopware, umgestiegen. Damals noch Shopware 5. Wir haben das entwickelt und weiterentwickelt. Wir haben zunächst ein kleines System im MVP-Ansatz sehr schnell an den Start gebracht, was uns gut gelungen ist. In meiner Wahrnehmung ist ein B2B-Shop immer nur ein Grundgerüst, das kontinuierlich weiterentwickelt werden muss. Gerade im B2B-Bereich ist es wichtig, die Prozesse für Kunden transparent zu gestalten und immer mehr zu individualisieren. Mit unserem Shopware 5 Shop haben wir in diesem Bereich viel erreicht. Jetzt arbeiten wir parallel daran, zusammen mit elio und synQup den Shop auf Basis von Shopware 6 zu realisieren.
Alicia: Dies ist auch vor dem Hintergrund wichtig, dass Shopware 5 bereits im August 2024 den Security Support eingestellt hat.
Magnus: Genau, Shopware 5 hat das End-of-Life erreicht. Der Relaunch ist daher unausweichlich. Rückblickend war die Entscheidung für Shopware 5 damals genau richtig. Natürlich haben wir uns trotzdem andere Shopsysteme für unsere Auswahl angeschaut. Aber wir können sagen: Das ist unsere Technologie und unsere Plattform, auf der wir uns auch in Zukunft sehen.
Alicia: Womit hat Shopware euch noch überzeugt?
Magnus: Die große Community hinter Shopware und die hohe Verbreitung in Europa. Das bedeutet, dass wir viele Partner haben, mit denen wir solche Projekte umsetzen können, und es gibt zahlreiche Entwickler, die Individualisierungen ermöglichen. Genau das ist auch der Kern unseres Projekts: Wir arbeiten so nah wie möglich am Standard, aber Individualisierungen sind oft unvermeidbar.
Alicia: Mit anderen Worten: Allein schon wegen des hohen Grades an Individualisierung war für euch klar, dass ihr einen Dienstleister braucht?
Magnus: Eigentlich war es für uns nie eine Frage, ein solches Projekt intern durchzuführen. Ganz einfach, weil wir unseren Anpassungsbedarf kennen. Unser Anspruch an uns selbst ist es, viel zu individualisieren und das geht nur mit einem Partner. In der Geschwindigkeit, in der wir uns das Projekt vorstellen, brauchen wir externe Unterstützung.
Alicia: Wie schnell soll das Projekt denn fertig sein?
Magnus: Innerhalb von zwölf Monaten. Ja, das ist sportlich. Am Anfang haben uns auch alle für verrückt erklärt. Aber wir haben eine ganz klare Priorisierung unserer Projekte im Haus. Da steht die Shopware Migration an erster Stelle. Mit elio haben wir einen Partner gefunden, der dieses Tempo mitgehen kann.
Alicia: Womit hat euch elio konkret überzeugt? Es waren ja noch einige andere Agenturen im Rennen?
Magnus: Es waren wirklich viele im Rennen. Und wir haben uns alle angeschaut, auch mit Rang und Namen. elio war dann tatsächlich eines unserer Rechercheergebnisse und eine Empfehlung. Viele Anbieter hätten die rein messbaren Anforderungen erfüllt, aber uns ging es um mehr. Uns war wichtig, einen Partner zu finden, der nicht nur die technische Umsetzung sicherstellt, sondern auch langfristig mit uns wachsen will. Ich spreche bewusst von „Partner“ und nicht von „Dienstleister“. elio hat uns überzeugt, weil wir bei euch das Potenzial für eine echte Zusammenarbeit gesehen haben. Wir wollen keinen Partner, der nach zwölf Monaten einen Shop liefert und dann geht. Wir suchen jemanden, der uns inspiriert, seine Erfahrungen einbringt und uns auch über den Projektabschluss hinaus begleitet. Wir wollen das gemeinsam machen, mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen. Wir wünschen uns einen Partner, der – ebenso wie unsere internen Abteilungen – diesen Shop auch als sein Baby sieht. Das erleben wir heute bei elio so.
Alicia: Woran seht ihr das konkret?
Magnus: Ein Thema ist: Wir haben klassischerweise neben der Zusammenarbeit mit Projektleitern, Projektmanagern und so weiter auch einen direkten Kontakt mit den Entwicklern. Wir versuchen, darüber eine Pace zu realisieren und bewusst keine stille Post zwischen unseren beiden Unternehmen zu spielen. Dass die eigentlichen Macher, also diejenigen, die die Codezeilen programmieren und in den Shop bringen, sich auch austauschen und versuchen, unsere beiden Systeme zu synchronisieren. Das ist gerade bei der Integration unserer Systeme sehr wichtig. Unsere größte Herausforderung ist die Anbindung unseres ERP-Systems an den Shop.
Alicia: Das kann ich mir vorstellen. Wie geht ihr diese Herausforderung an?
Magnus: Wir führen mit synQup eine Schnittstelle ein, die wir im Vorfeld auch ausgiebig getestet haben, bevor wir uns für elio entschieden haben. Unser ERP-System ist eine Eigenentwicklung und da macht es Sinn, genau so ein System wie synQup zu nehmen. Bei uns im Haus wird es gerne als Datendrehscheibe bezeichnet. Letztendlich lösen wir uns damit von den klassischen Systemstrukturen, wo wir versucht haben, einzelne Systeme miteinander zu verbinden, hin zu einem zentralen System in der Mitte als Knotenpunkt, wo ich jedes System anbinden kann. Das eröffnet uns auch ganz andere Möglichkeiten in der Zukunft.
Alicia: Klingt spannend. Von der Zukunft aber wieder zurück in die Gegenwart. Wie weit seid ihr mit dem Shopware 6 Projekt?
Magnus: Die Partner- und Agenturauswahl ist – wie ihr wisst - abgeschlossen, und wir haben mit euch eine detaillierte Scoping-Phase durchgeführt, um zentrale Themen zu identifizieren. Anschließend starteten wir die Konzeptionsphase, in der wir notwendige Individualisierungen geprüft haben – teils auch ohne zusätzliche Entwicklung. Das Ergebnis ist eine umfangreiche Konzeptreihe, die nun final freigegeben wurde. Parallel dazu hat elio bereits erste Entwicklungen umgesetzt, einige Plugins sind fertig. Als nächstes erhalten wir das Testsystem, um Shopware 6 kennenzulernen und die ersten Plugins zu testen. Es geht Schlag auf Schlag voran.
Alicia: Das klingt auf jeden Fall sehr spannend! Wir bleiben dran und sprechen uns sicher bald wieder!
Magnus: Sehr gerne. Wir haben es uns bei der Auswahl eines Partners für unser Shopware Projekt nicht leicht gemacht. Stand heute, rund ein halbes Jahr nach der Partnerwahl, können wir sagen, dass bisher beide, elio und Krannich, sehr zufrieden sind mit dieser Partnerschaft. Wir alle profitieren davon, und es ist nicht einfach eine flache, unentspannte Kunde-Agentur-Beziehung. Es ist eine Partnerschaft, darauf legen wir Wert. Wir tun alles, um sie zu stärken, und wir wissen, dass elio das auch tut. Und das ist ein gutes Gefühl!
Sie planen ebenfalls die Migration auf Shopware 6? Als erfahrene Shopware Agentur begleiten wir Sie dabei – von der Strategie bis zum Go-live.
Dies war der erste Einblick in die Shopware 6 Migration von Krannich und elio. Doch das war erst der Anfang! In einem zweiten Teil werden wir tiefer in die Umsetzung eintauchen und zeigen, wie die Implementierungsphase gemeistert wird. Bleiben Sie gespannt!