8 Gründe gegen die SAP Commerce Cloud Migration
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8 Gründe, warum die SAP Commerce Cloud Migration gut überlegt sein will

Die SAP Commerce Cloud Migration scheint auf den ersten Blick wie eine klare Sache – doch der Teufel steckt im Detail. Diese acht Stolperfallen können die Umsetzung verkomplizieren und Kosten in die Höhe treiben. Lesen Sie, worauf Sie unbedingt achten sollten.

Jochen Kernwein
Bunte Würfel, darunter ein blauer Würfel mit der Zahl 8 – symbolisch für die 8 Gründe zur sorgfältigen Planung einer SAP Commerce Cloud Migration.

Mit dem bevorstehenden Ende der On-Prem-Option für SAP Commerce stehen viele Unternehmen vor einer entscheidenden Frage: Sollten sie den Schritt in die SAP Commerce Cloud wagen oder doch lieber auf eine andere Lösung setzen? Die Migration zur SAP Commerce Cloud verspricht viele Vorteile, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich, die häufig unterschätzt werden.

In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf acht wesentliche Gründe, warum Unternehmen bei der SAP Commerce Cloud Migration vorsichtig sein sollten – und welche Stolperfallen es zu vermeiden gilt.

Tipp: Mehr über die Hintergründe zum Ende von SAP Commerce erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Grund 1: Drohender Budget-Albtraum bei der SAP Commerce Cloud Migration

Wer kennt das nicht: Nach langen Diskussionen und intensiven Überlegungen wird die Wahl auf ein System getroffen – natürlich mit einer klaren Budgetgrenze. Doch kaum gestartet, taucht der „Budget-Albtraum“ auf. Warum? Ganz einfach: Die tatsächlichen Kosten übersteigen häufig die anfänglich kalkulierten Werte.

Besonders bei großen Systemen wie der SAP Commerce Cloud müssen von Anfang an hohe Lizenzkosten eingeplant werden. Doch das ist nur der Anfang. Hinzu kommen nicht nur komplexe Implementierungen, sondern auch regelmäßige Upgrades, Entwicklungsaufwände und der stetige Bedarf an externer Unterstützung (wie Hosting oder Support). Diese laufenden Kosten und Anpassungen summieren sich schnell und können das ursprünglich geplante Budget erheblich überschreiten.

Unser Tipp: Um böse Überraschungen zu vermeiden, erstellen Sie vor der Migration unbedingt eine Total-Cost-of-Ownership-Kalkulation (TCO). Berücksichtigen Sie dabei nicht nur die offensichtlichen Kosten wie Lizenzen und Implementierungen, sondern auch langfristige Aufwände für Wartung, Updates, Support und notwendige Anpassungen. Es ist ratsam, einen erfahrenen Dienstleister hinzuzuziehen, der Ihnen hilft, alle möglichen Kostenfaktoren transparent zu machen und versteckte Aufwände frühzeitig zu identifizieren.

Das Whitepaper zum Thema: Planen Sie Ihre Migration mit realistischen Zahlen! In unserem Whitepaper „SAP Commerce vor dem Aus: Nachfolger und Alternativen im Kostencheck” zeigen wir nicht nur die tatsächlichen Kosten von SAP Commerce Cloud auf, sondern vergleichen diese auch mit zwei alternativen Shopsystemen. Entdecken Sie, welches System sich langfristig für Ihr Business lohnt – und vermeiden Sie teure Überraschungen.

Grund 2: Vendor Lock-In - ein goldener Käfig 

Auf den ersten Blick klingt es praktisch: Alles aus einer Hand. Genau das bietet SAP mit einer breiten Palette an Anwendungen, die nahezu jeden geschäftlichen Bedarf abdecken können. Doch was sich zunächst komfortabel anhört, kann langfristig zum Problem werden.

Mit einer SAP Commerce Cloud Migration binden Sie sich langfristig an die SAP-Infrastruktur. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen? Eine spätere Loslösung von SAP wird nicht nur kompliziert, sondern auch teuer und zeitaufwendig. Zudem sind Sie auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass SAP regelmäßig Updates liefert – ein Punkt, bei dem ein großer Konzern wie SAP nicht immer durch Schnelligkeit glänzt. Denn: Große Organisationen haben komplexe Entscheidungsprozesse, und die Mühlen mahlen entsprechend langsam.

Das Risiko: Während die Konkurrenz flexibel auf Innovationen setzen kann, sind Sie möglicherweise gezwungen, mit veralteten oder unzureichend angepassten Lösungen zu arbeiten. Das kann Ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Unser Tipp: Bevor Sie sich für eine SAP Commerce Cloud Migration entscheiden, prüfen Sie genau, wie flexibel Sie danach wirklich bleiben. Klären Sie, wie einfach oder schwierig ein Wechsel zu einer anderen Plattform sein könnte. Ziehen Sie in Betracht, ob eine Plattform mit einem stärkeren Fokus auf kontinuierliche Innovation besser zu Ihrer Strategie passt – und stellen Sie sicher, dass Sie sich alle Optionen offenhalten.

Grund 3: Keine reine Commerce Plattform

Die SAP Commerce Cloud ist nicht speziell als reine E-Commerce Plattform konzipiert, sondern vielmehr ein Teil des umfassenden SAP-Ökosystems. Während das für Unternehmen, die bereits tief in die SAP-Welt integriert sind, Vorteile bieten kann, bringt es auch erhebliche Herausforderungen mit sich:

  1. Komplexität: Unternehmen ohne bestehende SAP-Infrastruktur müssen sich in ein hochkomplexes System einarbeiten, das oft über den eigentlichen Bedarf hinausgeht.
  2. Mangelnde Spezialisierung: Im Vergleich zu modernen, spezialisierten Commerce-Plattformen fehlt es der SAP Commerce Cloud häufig an Flexibilität und Innovationsgeschwindigkeit. Gerade im dynamischen E-Commerce Umfeld, wo Trends und Technologien schnell wechseln, kann das ein erheblicher Nachteil sein.
  3. Performance und Skalierbarkeit: Systeme, die nicht primär auf E-Commerce ausgelegt sind, stoßen bei spezifischen Anforderungen wie hoher Skalierbarkeit oder nahtloser Integration von Drittanbieter-Tools oft an ihre Grenzen.

Unser Tipp: Wenn Ihr Fokus klar auf E-Commerce liegt, lohnt sich ein Blick auf spezialisierte Plattformen, die genau für diese Anforderungen entwickelt wurden. Prüfen Sie, ob Alternativen Ihnen mehr Flexibilität, bessere Performance und schnellere Innovationen bieten können, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Grund 4: Zu optimistische Zeiteinschätzungen

Eine Migration zur SAP Commerce Cloud ist selten ein unkompliziertes Unterfangen. Die Komplexität des SAP-Systems sowie die notwendigen Anpassungen bestehender Daten, Prozesse und Integrationen werden häufig unterschätzt.

Oft zeigen sich unerwartete Herausforderungen erst während der Umsetzung:

  • Datenmigration: Die Überführung großer Datenmengen – von Produktinformationen bis hin zu Kundendaten – ist zeitaufwändig und fehleranfällig.
  • Integration bestehender Systeme: Ob ERP, CRM oder andere Tools – die reibungslose Integration in die SAP-Infrastruktur benötigt oft mehr Zeit als ursprünglich geplant.
  • Individuelle Anpassungen: Um die Plattform optimal an Ihre Geschäftsanforderungen anzupassen, sind umfangreiche Customizations notwendig. Das kann Zeitpläne schnell über den Haufen werfen.
  • Ein weiterer Faktor: SAP-Systeme sind bekannt für ihre Komplexität. Ohne erfahrene Partner oder ein tiefes Verständnis der Plattform geraten Projekte häufig ins Stocken.

Unser Tipp: Planen Sie von Beginn an großzügige Pufferzeiten ein, um auf unvorhergesehene Verzögerungen vorbereitet zu sein. Führen Sie frühzeitig umfassende Tests durch, um potenzielle Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine realistische Zeitplanung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Migration ohne kostspielige Überraschungen.

Grund 5: Integration - die Schattenseite komplexer IT-Systeme

Eine der größten Herausforderungen bei der SAP Commerce Cloud Migration ist die Integration mit Drittanbieteranwendungen – insbesondere, wenn es um individuell entwickelte Software geht, wie in Grund vier schon angeschnitten. In vielen Unternehmen existieren maßgeschneiderte Systeme, die eng mit anderen internen Lösungen verknüpft sind. Bei der Migration zu SAP können diese Integrationen ins Stocken geraten, was zusätzliche Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt.

SAP Commerce Cloud wurde zwar für die Integration in die SAP-Welt optimiert, aber Unternehmen, die auf eine Vielzahl von Drittanwendungen angewiesen sind, können schnell vor Problemen stehen. Diese Schwierigkeiten können auftreten, wenn Systeme nicht nativ miteinander kommunizieren oder wenn maßgeschneiderte Lösungen nicht kompatibel sind.

Der Haken: Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass solche Integrationen nicht möglich sind, aber sie sind oft komplex und erfordern zusätzliche Anpassungen. Zudem kann es zu unerwarteten Kosten kommen, die bei der initialen Planung nicht berücksichtigt wurden.

Unser Tipp: Überprüfen Sie bereits im Vorfeld, ob Ihre bestehenden Systeme mit SAP Commerce Cloud kompatibel sind. Dazu gehört die genaue Analyse von Schnittstellen, APIs und der technischen Infrastruktur. In vielen Fällen kann der Einsatz einer iPaaS-Lösung (Integration-Platform-as-a-Service), wie synQup, sinnvoll sein, um die Integration von Drittanwendungen zu erleichtern und eine stabile, zukunftsfähige Anbindung zu gewährleisten. Eine frühzeitige Planung und Auswahl der richtigen Integrationslösungen spart Zeit und Kosten und verhindert langfristige Probleme.

Grund 6: Benutzererfahrung - wenn die Plattform zur Hürde wird

Trotz der umfangreichen Funktionalitäten kann die SAP Commerce Cloud für Endanwender, sowohl Administratoren als auch Kunden, eine sperrige und wenig intuitive Benutzeroberfläche bieten. Administratoren haben oft Schwierigkeiten, die Plattform effizient zu verwalten, was zu komplexen und zeitraubenden Arbeitsabläufen führt. Für Endkunden kann die Benutzeroberfläche wiederum unübersichtlich sein, was die Nutzererfahrung negativ beeinflusst.

Oftmals erfordert die Nutzung der Plattform umfangreiche Schulungen und fortlaufende Anpassungen, was gerade bei einem wachsenden E-Commerce-Business zu einem erheblichen Ressourcenaufwand wird. Infolgedessen kann die Effizienz im Betrieb erheblich beeinträchtigt werden.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Lösung darauf, dass diese nicht nur funktional, sondern auch intuitiv bedienbar ist. Eine benutzerfreundliche Plattform, die sich einfach anpassen lässt, spart langfristig Zeit und Kosten. Wenn Ihre Mitarbeiter und Kunden sich schnell zurechtfinden, steigert das nicht nur die Effizienz, sondern auch die gesamte Nutzerzufriedenheit.

Grund 7: Leistungsprobleme bei Spitzenlasten

Obwohl die SAP Commerce Cloud auf Cloud-Technologie setzt, gibt es immer wieder Stimmen über Performanceprobleme bei Spitzenlasten, wie hohem Traffic oder komplexen Prozessen. Besonders in hochfrequentierten Zeiten, etwa während Sonderaktionen oder saisonalen Verkaufszeiten, zeigt die Plattform teils Leistungseinbußen. Bei hoher Belastung könnte sich das als problematisch herausstellen, wenn die Skalierung nicht schnell genug erfolgt.

Das Hosting ist dabei nur über Microsoft Azure möglich, was die Wahlfreiheit erheblich einschränkt. Für Unternehmen, die auf andere Anbieter oder hybride Lösungen setzen möchten, ist dies ein deutlicher Nachteil.

Unser Tipp: Entscheiden Sie sich für eine Plattform, die sowohl in puncto Skalierbarkeit als auch Flexibilität überzeugt. Ein robustes Hosting ist entscheidend, aber es sollte Ihnen auch die Freiheit bieten, je nach Bedarf zwischen verschiedenen Hosting-Optionen zu wählen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Performance auch bei hohen Belastungen konstant bleibt und Sie nicht in Ihrer Auswahl und Anpassung eingeschränkt werden.

Grund 8: Globale Rollouts – ein Wettlauf gegen die Zeit

Multinationale Unternehmen mit vielfältigen Sprach- und Währungsanforderungen sehen sich bei der SAP Commerce Cloud häufig mit Hindernissen konfrontiert. Die Plattform ist nicht immer optimal auf globale Rollouts ausgelegt, was zu Problemen bei der Anpassung an lokale Märkte führen kann. Besonders bei der Einführung in mehreren Ländern können Herausforderungen wie mehrsprachige Support-Systeme, länderspezifische Steuersätze oder unterschiedliche Zahlungsoptionen auftreten – alles Aspekte, die häufig zusätzliche Anpassungen und Integrationen erfordern.

Unser Tipp: Testen Sie frühzeitig, wie gut die Plattform internationale Anforderungen erfüllt. Machen Sie die Probe aufs Exempel und prüfen Sie, ob SAP Commerce Cloud nahtlos mehrere Märkte abdecken kann, ohne dass umfangreiche Anpassungen notwendig werden. So sichern Sie sich einen reibungslosen und kosteneffizienten Rollout in mehreren Ländern.

Fazit

Eine SAP Commerce Cloud Migration mag auf den ersten Blick eine vielversprechende Lösung sein, doch wie dieser Beitrag zeigt, gibt es zahlreiche Stolpersteine, die Unternehmen auf dem Weg zur Migration in die Cloud begegnen können. Vom Budget-Albtraum über Integrationseinschränkungen bis hin zu Performance-Problemen bei Spitzenlasten – die Herausforderungen sind vielfältig.

Bevor Sie sich für eine Migration entscheiden, sollten Sie alle relevanten Faktoren gründlich prüfen und alternative Lösungen in Betracht ziehen, die besser auf Ihre Bedürfnisse und Ziele abgestimmt sind.

Wenn Sie Unterstützung bei der Auswahl der passenden E-Commerce Plattform benötigen oder Fragen zu den möglichen Fallstricken der SAP Commerce Cloud haben, stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Seite.